Junges und Studentisches Wohnen Innsbruck

EU-weit offener 1-stufiger Realisierungswettbewerb
2. Rundgang

Ort: Innsbruck, Österreich
Jahr: 2023

Typ: Wohnung und Studentenwohnheim
BGF: 25.400 qm
Auslober: IIG – Innsbrucker Immobilien GmbH & Co KG
Kollaboration: 
arc.lab Bergner Dinse Theis, Scales Studio

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Jung-Stud-Wohnen-Innsbruck-Lageplan

Städtebauliche Lösung

Das neue Ensemble, bestehend aus drei Baukörpern und einem gemeinsamen Sockel, befindet sich im Nordosten des Grundstücks. Dadurch wird bewusst viel Platz gelassen im Bereich der Fortführung der Grünen Achse aus dem Campagne Areal. Die Achse dient als wichtige Flora- und Fauna-Verbindung sowie als Frischluftschneise zwischen Stadt und Inn.

Die Städtebauliche Setzung hin von dem Schallschutz ab. Durch das bewusste Heranrücken der Gebäudekörper an die Reichenauer Straße öffnet sich das Gelände vom Baukörper hin zur Innpromenade und es entsteht ein, von der Straße abgekoppelte, geschützter großzügiger Freiraum. Drei Baukörper erheben sich vom Sockel des Ensembles. Der höchste, OKK 45.00 m, neben der Grenobler Brücke, spielt die Rolle des vertikalen Dominanten. Dieser tritt in einen Dialog mit dem diagonal gegenüberliegenden Hochhaus auf der anderen Seite der Brücke.

Durch die geringere Höhe nach Süden kann das Sonnenlicht in den Innenhof und bis zur Innpromenade dringen. Das dritte Volumen liegt an der Grünen Ader mit einer OKK-Höhe von 31.42 m und richtet sich längs an dieser aus.

Architektur und Freiraum

Entlang der Reichenauer Straße werden die Grüninseln der Parkbuchten bewusst vergrößert und in den Fußgängerbereich hineingezogen. Dadurch können Parktaschen für Fahrräder, die die Gastronomie bzw. das Gewerbe besuchen möchten, entstehen.

Über die großzügig angelegte Grünachse westlich des Gebäudekomplexes werden weitere Freibereiche von Bäcker und Restaurant erreicht. Hier entsteht auch eine wichtige Wegeverbindung zwischen der Reichenauer Straße und der Innpromenade.

Am Kreuzungspunkt Reichenauer Straße/Langer Weg öffnet sich durch einen Unterschnitt der Gebäudekomplex und führt für Fußgänger und Radfahrer vom öffentlichen in den halböffentlichen Bereich durch die Gebäude. Der halböffentliche Bereich führt umlaufend um die Gebäude, leicht erhöht über dem öffentlichen Bereich, von dem alle Gebäude erreichbar sind.

Durch den niedrigen Baukörper im Süden wird ein Großteil der Wiese besonnt. Durch das abfallende Gelände von der Innpromenade in Richtung Freitreppe kann die Wiese bei Regenereignissen als Retentions- und Überschwem-mungsfläche dienen.

Ein Bild des "Grünen Aufbrechens" entsteht an den Straßenfassaden durch integrierte Pflanzkästen mit Rankpflanzen. Die Pflanzen wachsen bis zu 10 m hoch und beranken das vorgesetzte Gerüst in einem ungleichmäßigen Muster. Dadurch wird das starre Bild des Gerüstes sowie des kompakten Passivhauses optisch aufgehoben.

Im Innenraum sind die unterschiedlichen Wohneinheiten klar gegliedert. Es gibt immer wieder kleinere Gemeinschaftsbereiche zwischen den Wohneinheiten aber auch den Baukörpern. Die Verbindungsebene auf dem Sockel bietet gemeinsame Freiräume. Generell besitzt ein Großteil der Wohnungen einen Zugang zum Balkongerüst mit Ausblick auf die Berge, dem Inn und der Promenade mit Gemeinschaftsgrün.

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Ausblick, Lärmschutz, gemeinsamte Mitte beim Neubau, grüne Achse zwischen Bestand und Neubau.

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Öffnung für Fuß- und Radfahrende zur Straße, öffentliche und halböffentliche Bereiche zum Inn.

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Öffnung der Gebäudekörper zu den Bergen, weniger Geschosse im Süden für mehr Lichteinfall, Hochpunkt an der Brücke diagonal zum gegenüberliegenden Hochpunkt.

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